Da saß ich also wieder in meinem Büro. Ich hatte meinen Kopf auf meine Hand gelehnt und dachte wieder an meine Yacht. Sie trieb gerade irgendwo im Mittelmeer und ich lag auf dem Sonnendeck mit einem Drink in der Hand. Plötzlich riss mich ein klingelndes Telefon aus meinen Gedanken. Und ich saß wiederum im Büro. Bitter enttäuscht darüber, dass mein Traum ein Traum bleiben würde, begann ich nachzudenken. Wie lange würde es wohl noch dauern meinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen ? Und was müsste ich dafür tun ? Denn einfach nur still weiterarbeiten würde mich meinem Ziel keinen Deut näher bringen. Das Geld, das ich damit verdiene ist zu wenig. Ich müsste Millionär sein, dachte ich. Und wie kommt man an so viel Geld, dass es für eine Yacht reicht ? Bank ausrauben ? An die Börse gehen ? Eine Firma gründen ? Die Ideen die mir kamen hatten alle eines gemeinsam. Man musste ein großes Risiko eingehen um an so eine große Menge Geld zu kommen. Ein ziemlich großes um genau zu sein. Bei jeder Methode. Also stellte sich in meinem Kopf eine Verbindung her. Zwischen Risiko und Geld.
Haben alle Millionäre verdient so reich zu sein,
weil sie ein großes Risiko eingegangen sind ? Ehrlichgesagt, halte ich den Lohn
dafür zu hoch. Und die Strafe wenn man scheitert, auch. Zu hoch. Wie die Klippe
von der man springen müsste. Es ist immer zu hoch. Oder zu tief, denn man
könnte ja tief fallen.
Ein Risiko ist wie eine Weggabelung. Auf der
einen Seite findet man also die Dunkelheit, und das Grauen. Auf der anderen
Seite erwartet einen das Glück. Aber eine andere Möglichkeit, als einen der
beiden Wege zu gehen, hat man nicht, um zu erreichen, was man erreichen könnte,
wenn man den richtigen Weg wählt. Also, der richtige Weg heißt in diesem Fall
den Pfad zum Reichtum zu wählen. Und bevor mich jemand daran erinnert,
ich weiß, dass der richtige Pfad nicht für jeden zum Geld führt. Oder zu viel
Geld.
Wenn man diese Logik jetzt umkehrt, heißt das
aber nicht, dass jedes Mal wenn man ein Risiko eingeht, zwingend Geld dafür im
Spiel sein muss. Oder doch ? Abgesehen von Szenarien in denen es um unser Leben
geht natürlich. Und die perverseste Form dessen, sein Leben zu riskieren um
Geld zu verdienen, die gibt es natürlich auch.
Welche Lehren soll man nun daraus ziehen ? Heißt
das wir müssen alle ein Risiko eingehen um unser persönliches Glück zu finden ?
Oder zu scheitern ? Was ist wenn ich mein Glück auf die Probe stelle und ein
Risiko eingehe, um mein persönliches Glück zu finden (nehmen wir an diesmal
geht es nicht um Geld) und scheitere ? Weiß ich dann, dass ich das was ich bei
einem Erfolg bekommen hätte, niemals bekommen würde ? Oder kann ich es
nochmal versuchen ? Nein, im Grunde nicht, denn dann wäre mein schönes Risiko
ja kein Risiko mehr.
Und nun weiß ich auch warum ich Angst vor diesem
ganzen Risiko habe. Wenn ich scheitere, werde ich vielleicht nie das erreichen,
was ich erreichen will. Oder ich gehe danach ein anderes Risiko ein. Diesmal
bin ich aber noch zögerlicher als beim ersten Versuch, denn ich weiß ja bereits
wie es sich anfühlt zu scheitern und will das ganz sicher nicht nochmal
erleben.
Was ich damit nun sagen will ? Wenn ich das
wüsste würde ich es wohl für mich behalten. Aber vielleicht heißt es ja, dass
jeder sein persönliches Risiko eingehen muss um zu sehen was er davon hat.
Zumindest einmal im Leben. Es könnte ja etwas dabei herausspringen. Wenn man
scheitert, kann man es vielleicht nicht noch einmal versuchen, aber man weiß
wie es sich anfühlt. Oder noch besser: man kann aus seinen Fehlern lernen. Und letztendlich führen zu viele Gedanken auch nie zu
einem Ergebnis, sondern nur zu einem Blogeintrag.
Risiko Schmisiko !