Weihnacht. Auf diese Tage hat man
sich als Kind das ganze Jahr über gefreut. Kaum war Weihnachten gerade vorbei,
konnte man es kaum erwarten dass es wieder soweit ist. Neben dem Geburtstag,
der beste Tag des Jahres. Der Grund ist wahrscheinlich die Bescherung. Man
konnte immer auf etwas hin fiebern (meist Spielzeug) und war sich immer sicher,
dass es genau das Element im Leben ist, dass einem bis dato gefehlt hat. Daher
hatte Weihnachten immer etwas magisches. Aus der verbissenen Sicht eines
Erwachsenen ist Weihnachten natürlich nur ein Fest des Konsums und die
gegenseitige Beschenkerei hat nicht nur nichts mit der gesuchten Nächstenliebe,
sondern auch keinen richtigen Zusammenhang mit dem Fest an sich, jedoch ist es
auf eine Art magisch. Vor allem wenn man Kind ist. Wie gesagt, das fehlende
Spielzeug konnte das Leben ein Stück vervollständigen. Natürlich konnte es auch
alles ruinieren, wenn das Geschenk nicht das gewünschte war. Dann war man
enttäuscht. Je erwachsener man wird, umso weniger Bedeutung misst man dem
Geschenk bei, es hat nur noch einen materiellen Wert und vielen geht es auf die
Nerven etwas für andere zu besorgen. Außerdem könnte jeder selbst sich
besorgen, was er benötigt - ohne jede Not. Also schenkt man nur weil es alle
tun. Obwohl es jeden nervt. Viele finden es Schade, dass es mittlerweile nur
noch darum geht - an Weihnachten. Aber ich denke, in Wirklichkeit ist es Schade,
dass man dem Geschenk keine höhere Bedeutung als dem materiellen mehr beimisst.
Das erwähnte Element, das man sich als Kind immer erhofft (vielleicht auch
eingebildet - sei's drum) hat sucht man als erwachsener gar nicht mehr. Warum
auch ? Jeder weiß wahrscheinlich wie schwierig es ist, für die liebsten etwas
zu finden, dem sie eine große Bedeutung beimessen - worüber sie sich freuen,
wenn sie es auspacken. Aber man stellt immer wieder fest, dass man nicht so
recht weiß was man demjenigen besorgen soll. Man weiß nicht was ihm fehlt.
Notgedrungen entscheidet man sich etwas zu besorgen, dass dem anderen gefallen
könnte, was man aber nicht mit Sicherheit weiß. Nun erwartet man, dass der
Beschenkte sich darüber freut. Wird er aber in den meisten Fällen, nur aus
Höflichkeit. Denn selbst wenn der Beschenkte etwas erhält, das er noch nicht
besitzt und sich gewünscht hat und von dem er vorher nicht wusste dass er es
erhält, dann wird er es solange würdigen wie man es benutzen kann, und dann
weglegen. Weihnachten verliert dadurch, dass das Beschenken seine Qualität
verliert auch an Qualität. Viele Leute schieben diesen Qualitätsverlust, auf
die Konsumsucht, die das Beschenken erfordert. Aber nirgendwo steht
geschrieben, dass ein Geschenk materiell sein muss. In erster Linie muss es dem
Beschenkten am Herzen liegen, dann wird es ihn mit Freude erfüllen und
Weihnachten wird etwas besonderes. Dann bekommt die Weihnacht auch ihre Magie
zurück.
Die Magie ist auch das
wesentliche an Weihnachten. Ursprünglich war Weihnachten wohl ein heidnisches
Fest, dass von den Christen übernommen wurde. Die Christen kannten jedoch
keinen Geburtstag ihres Erlösers, also legten sie über viele Umwege den 25.
Dezember fest. Fakt ist, dass heutzutage ein großer Teil der Welt das
Weihnachtsfest feiert, obwohl nicht jeder Christ ist. Aus dem einfachen Grund,
dass dieses Fest total viel beinhaltet, auch ohne religiöse Rituale die viele
unwissend trotzdem durchführen. Ebenso ist der gewählte Tag - der 25. Dezember
- äußerst gut gewählt. Das Jahr ist fast zu Ende und der Tag der
Besinnlichkeit, lässt einen kurz zur Ruhe kommen, bevor das Neujahresfest mit
Pauken und Trompeten einen Neustart einläutet. Vermutlich ist auch die Kommerzialisierung
des Weihnachtsfests, an der Melancholisierung des Winters schuld. Ich kann mir vorstellen, dass bis vor knapp
200 Jahren viele Menschen den Winter ganz und gar nicht schön fanden. Ebenso im
oft schön geredetem Mittelalter. Es war kalt, man konnte Häuser und Hütten nur
schwer beheizen und das war teuer und generell gab es im Winter weniger
Nahrung. Also eine schlechte Jahreszeit sich bei einem Erlöser zu bedanken. Wenn
man heute an Winter denkt, fallen einem mitunter schon perfekt geformte
Schneeflocken und spaßige Schneeballschlachten und Schlittenfahrten ein. Dank
Klimaerwärmung haben wir ja vielleicht bald keinen Schnee mehr, dann ist es für
uns alle etwas einfacher im Winter, aber dem Weihnachtsfest geht wieder etwas
Magie verloren. Aber die Werbebranche wird sich bestimmt auch dafür einen Marketing-Gag
einfallen lassen. Dann kommt der große Truck von einer bestimmten Firma eben so
lang es warm ist. Aber wir finden es ja auch schön. Jedes Jahr stromfressende Lichterketten
an jedem zweiten Haus. Und Weihnachtsbäume geschmückt mit Plastik und allem war
glitzert. Aber das ist okay, denn wir wollen es ja so und wir finden das schön
so. Ich will hier gar nichts kritisieren oder kommerzialisieren, sondern nur
darauf hinweisen, dass wir vielleicht wieder etwas mehr Magie zum Fest
beitragen sollten, damit es wirklich der schönste Tag im Jahr wird. Vielleicht
schaffen es wir dann auch uns als Erwachsene das ganze Jahr über so auf das Fest
zu freuen wie als Kinder.
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